Novoflex Castel M Beschreibung
Die stetig geringer werdende Tiefenschärfe in Abbildungsmassstäben oberhalb von 1:1 erfordert absolut akribisches Arbeiten. Nur so können die Abstände zwischen den Einzelaufnahmen einer Stackingreihe richtig gewählt und eingehalten werden. Das garantiert später den Erfolg innerhalb der Stackingsoftware.
Um Makrofotografen bei dieser zugegebenermassen mühsamen Arbeit unter die Arme zu greifen, besitzt der CASTEL-M nicht nur eine Spindel, die das Gleitstück äusserst präzise antreibt, sondern erstmals auch nutzbare Rastschritte für Abbildungsmassstäbe von 2:1; 3:1; 4:1 und 5:1. Diese werden über das hintere Fokusrad gesteuert und ermöglichen präzise und wiederholgenaue Rasterungen.
Ab sofort muss nur noch bei jedem Rastschritt des Fokusrades eine Aufnahme gemacht werden. Denn der notwendige Vorschub und die Überlappung der Einzelaufnahmen werden über die Einzelschritte definiert.
Ein weiterer Vorteil: Die einzelnen Raststufen sind genauso berechnet, dass das schärfereduzierende Eintreten von Beugungsunschärfe vermieden wird und hierbei auf den Einsatz von Kameras mit KB-Vollformatsensor (24x36) und angeschlossenen Objektiven mit einer Blendenöffnung f4.0 ausgerichtet. Die Rasterungen gestatten ausserdem die Verwendung von Kameras mit APS-C Sensoren bis hin zum Abbildungsmaßstab 4:1 und bei Kameras mit Four Thirds-Sensor bis zum Abbildungsmassstab 3:1.
Alternativ lässt sich der Schlitten natürlich auch komplett ohne Rastschritte verwenden. Dafür muss lediglich mit der, auf das Fokusrad gravierten, Skala gearbeitet werden. Eine komplette Umdrehung des kugellagergeführten Rades entspricht dabei einem Vorschub des Gleitstücks um genau 0,8mm. Die Skalierung ermöglicht wiederholgenaue Schritte von 0,01mm Vorschub.
Für ein grobe Vorfokussierung lässt sich das Gleitstück aus der Spindel aushängen und per Hand verschieben. Nach der Positionierung wird es mit Hilfe eines Schiebers wieder sicher in der Spindel eingehängt.
Zum Einsatz in der Produktfotografie kann der CASTEL-M mit dem Balgenaufsatz CASTBAL-PRO ausgestattet werden und verwandelt sich damit in eine technische Kamera. Die Stacking Schritte erfolgen hierbei über die Bewegung der Kamerastandarte, während die Objektivstandarte fest stehen bleibt. Das hat den Vorteil, dass die Position des Objektives sich in Relation zum Motiv nicht verändert, was z.B. bei Schmuckaufnahmen für die Steuerung der Reflexe von Bedeutung sein kann.
In der Produktfotografie können auf diese Weise auch Objekte mit einer grösseren Tiefe als 10cm problemlos gestackt werden, da nur der Fokus verstellt wird und damit, im Gegensatz zu den üblichen Stacking-Verfahren, nicht die gesamte Distanz abgefahren werden muss.
Der Vorteil des Stacking-Verfahrens im Vergleich zur klassischen Tilt-Verstellung nach Scheimpflug liegt auf der Hand. Beim Stacking wird eine gleichmäßige, maximale Schärfe über den ganzen Motivbereich (von vorn bis hinten und gleichzeitig von oben bis unten) erreicht, während bei der Scheimpflug-Methode trotz Verstellung immer nur in einer Ebene die maximale Schärfe erreicht werden kann.
Darüber hinaus ist der Schlitten auf der Ober- und Unterseite natürlich komplett in das ARCA-UniQ/C-kompatible Q-System eingebunden. Das bedeutet, dass der CASTEL-M kompatible Wechselplatten, NOVOFLEX-Balgengeräte sowie NOVOFLEX-Einstellschlitten zum Aufbau eines Kreuzschlittensystems in der um 90 Grad umsetzbaren Schnellkupplung aufnimmt und gleichzeitig direkt in passende Kupplungsaufnahmen eingesetzt und geklemmt werden kann.